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Historie

Bodenfunde geben Zeugnis davon, dass die Besiedlung des Gebietes der heutigen Stadt bis zur Mittleren Steinzeit (8000 v. Chr.) zurückreicht. Spuren einer weiteren Besiedlung des Gebietes um Lohmar weisen in die erste Eisenzeit um 800 bis 400 v. Chr.; aus dieser Zeit fand man keltische Urnen, Schalen und Schmuckgegenstände.

Aus späterer Zeit finden sich erst wieder Besiedlungsspuren der Franken, die das Dorf Lohmar an einer uralten Übergangsstelle der Siegener Landstraße über die Agger gründeten und auch dem Ort den Namen gaben, der trefflich zum ursprünglichen Zustand der Aggerniederung passte: "Loh" hieß in der Sprache fränkischer Siedler Wald oder Gebüsch, wie Historiker herausfanden. "Mar" ist nach ihren Forschungen ein stehendes Gewässer, eine Lache oder ein Sumpf. Das Wort "Lohmar" bezeichnet also ein sumpfiges Waldgebiet. Der Name hat die Jahrhunderte überdauert, auch der Wald ist zu einem großen Teil geblieben. Nur die Sümpfe sind mit der Zeit ausgetrocknet oder wichen Besiedlung und landwirtschaftlicher Nutzung des Bodens. Immerhin gibt es bei Reelsiefen auch heute noch einen kleinen sumpfigen Landstrich.

Träger der weiteren Erschließung des Gebietes waren nach der fränkischen Landnahme die Pfalzgrafen aus dem Hause der Ezzonen und ihre Untergrafen im Auelgau, die Kölner Bischöfe sowie die großen Klöster und geistlichen Stifte, darunter das Cassiusstift zu Bonn und die Abtei Siegburg.

Kirchenbauten im romanischen Stil

Urkundlich wurde Lohmar in einer Schenkung des Erzbischofs Sigewin an das Stift St. Georg in Köln, die man dem Jahre 1081 zuschreibt, erstmalig erwähnt. Erzbischof Sigewin schenkte damals dem Kölner Stift St. Georg in "Lomere" einen Hof mit einem Grundbesitz von einem Mansus, was 30 bis 40 Morgen Ackerland entspricht. Zwischen 1065 und 1075 sind Besitzungen aus den anderen Orten der Stadt der Siegburger Abtei übertragen worden. Spätestens bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts wurden weitere Orte, darunter die Kirchenorte Honrath und Wahlscheid, genannt.

In dieser Zeit entstanden die ersten Kirchenbauten im romanischen Stil. Wertvolle Zeugnisse hierfür sind der Chor der kath. Kirche in Lohmar, die kunsthistorisch bedeutenden Taufsteine in Lohmar und in den evangl. Kirchen Honrath und Wahlscheid.

In späterer Zeit folgten der prächtige frühgotische Chor der kath. Kirche in Birk sowie die beschwingten Barock- und Rokokoeinrichtungen in der kath. Kirche Neuhonrath und in der Kapelle des Schlosses Auel an. Aus der ursprünglich bäuerlichen Oberschicht und ihrer Gefolgschaft zum Landesherrn bildete sich allmählich ein Land- und Dienstadel, der kleinere wasserumwehrte Burgen und feste Häuser errichtete. Hiervon künden heute noch die Burg Lohmar, das Haus Sülz, die Ruine Schönrath, die Burg Honrath, das Haus Dorp und das hübsche Barockschloss Auel. Eine große Anzahl von Gutshöfen gehört seit dem Mittelalter den Klöstern, dem Adel der weiteren Umgebung sowie dem Kölner Patriziat.

Vom 12. Jahrhundert zur Neuordnung

Sehr abwechslungsreich war die territoriale Entwicklung des Stadtgebietes. Zunächst zur pfalzgräflichen Herrschaft im Auelgau gehörig, kamen die Kirchspiele Lohmar und Wahlscheid Ende des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Sayn zu Blankenberg; Honrath war der Herrschaft Löwenburg zugeordnet. Alle wurden schließlich mit den Dingstühlen Birk und Honrath/Wahlscheid seit 1363 im bergischen Amt Blankenberg vereinigt. Scheiderhöhe bildete die Ausnahme und gehörte zum Amt Porz.

1806 vollzog sich eine grundlegende Neuordnung der kommunalen Gebietseinteilung und Verwaltung: Bei der Umwandlung des Herzogtums Berg in ein französisch regiertes Großherzogtum wurden das Kirchspiel Altenrath, das Botenamt Scheiderhöhe, die alten Honschaften Breidt, Halberg, Inger sowie das Kirchspiel Lohmar zur Mairie Lohmar, die Kirchenspiele Honrath und Wahlscheid zur Mairie Wahlscheid vereinigt. Diese territoriale Aufteilung bestand im Wesentlichen bis zur kommunalen Neuordnung 1969, mit der das Gebiet der heutigen Stadt Lohmar festgeschrieben wurde.

Lohmar im Wandel der Zeit

Von 1950 bis heute hat sich die Einwohnerzahl von rund 10.000 auf über 32.000 in 130 Ortschaften und Weilern mehr als verdreifacht. Am 01.01.1991 wurden der ehemaligen Gemeinde Lohmar die Stadtrechte verliehen.

Während das Stadtgebiet früher rein land- und forstwirtschaftlich genutzt wurde, setzte dank der verkehrsgünstigen Lage und der Nähe zu den Zentren Bonn, Köln und Siegburg besonders im 20. Jahrhundert die Ansiedlung mittlerer und größerer Gewerbebetriebe ein.

Nach dem 2. Weltkrieg nahm die industrielle Entwicklung durch Neugründungen und die Erweiterungen bestehender Unternehmen einen großen Aufschwung. Heute gehen vielfältige Industrieerzeugnisse aus Lohmar an Kundinnen und Kunden in aller Welt.

...in aller Welt.

Die heutige Stadt Lohmar wurde durch die Gemeindereform 1969 aus den ehemaligen Gemeinden Lohmar, Breidt, Halberg, Inger und Scheiderhöhe des Amtes Lohmar (mit Ausnahme der Gemeinde Altenrath, die an die Stadt Troisdorf angegliedert wurde) sowie der amtsfreien Gemeinde Wahlscheid gebildet.

Angezogen...

Angezogen von dem Wohn- und Freizeitwert haben gegenüber 1969 mehr als 12.500 Einwohnerinnen und Einwohner in unserer Stadt eine neue Heimat gefunden. Um dem damit verbundenen gewachsenen Anspruch gerecht zu werden, wurde innerhalb kurzer Zeit die Infrastruktur der Stadt ausgebaut. Der Bereich Kindergärten und Schulen wurde ebenso den Bedürfnissen angepasst wie die kulturellen und sozialen Einrichtungen. Auch den gestiegenen umweltpolitischen Bedürfnissen wurde u.a. mit der zügigen Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzept Rechnung getragen.

Eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte

 

Die Festschrift 
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