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Unterhaltsames

Die „Villa Friedlinde“

Von Susan Dietz

Nahe dem Herzen der Stadt im idyllischen Lohmarer Park gelegen befindet sich die „Villa Friedlinde“, ein Begegnungszentrum unter städtischer Trägerschaft. Das Gebäude blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist seit gut 15 Jahren ein beliebtes Freizeitziel für Menschen über 50 Jahren.


Im Jahr 1890 wurde sie von dem Kölner Johann Josef Niessen erbaut. Der Name Friedlinde geht vermutlich zurück auf eine uralte Linde, die früher im Park der schönen, alten Villa stand. Das repräsentative Gebäude diente verschiedenen Kölner Unternehmerfamilien und sogar der Libanesischen Botschaft als Wohnsitz. Die damalige Gemeinde Lohmar, die es 1972 erwarb, öffnete das Haus bereits Anfang der 80er Jahre als Treffpunkt für die reife Generation. In dieser Zeit wurde die alte Villa noch „Seniorenbegegnungsstätte“ genannt und von der Erzieherin Johanna Manz aufgebaut und betreut. Seit einer kompletten Renovierung in den Jahren 2002/2003 ist das modernisierte Haus attraktiver Treff- und Mittelpunkt für die Lohmarer Bürgerinnen und Bürger. Hauptnutzer sind nach wie vor die Seniorinnen und Senioren mit einem vielfältigen Freizeitprogramm. Die Villa steht zudem für Kurse der Volkshochschule Rhein Sieg und private Wochenendveranstaltungen zur Verfügung.


In den hellen, freundlichen Räumen finden tagtäglich vielseitige Gesprächskreise und Kurse statt. Die Angebotspalette hat sich im Laufe der Jahre facettenreich auf die individuellen Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher abgestimmt: Hier kann man einfach nur in Ruhe abspannen, sich unterhalten und mit Gleichgesinnten Kaffee trinken, aber auch diverse Kurse besuchen und sich geistig fit halten. Gesellige, sportliche, informative, musikalische, sprachliche und kreative Angebote halten für jeden etwas bereit. Überwiegend werden die Kurse von „professionellen“ Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern geleitet. In der Regel sind es pensionierte Fachkräfte, die ihr Wissen als Kursangebot weiter vermitteln. Ohne diese fleißige Unterstützung wäre das umfangreiche, vielseitige Programm undenkbar. Geleitet wird das Haus seit 2012 von der Diplompädagogin Susan Dietz. Sie, sowie ein Bundesfreiwilligendienster, zählen zu den einzigen, festangestellten Kräften. Das kleine Team sorgt sich um die Organisation im Hintergrund und um eine optimale Programmausrichtung.

Neben Brauchtumsveranstaltungen wie Karnevalsfeiern, Weihnachtsbasaren und Sommerfesten bietet das Haus regelmäßig wiederkehrende Kurse an: Zum Beispiel ist für die Spielfreudigen mittwochs nachmittags der Saal mit Wintergartenflair reserviert. Hier finden sich Skat-, Doppelkopf und Bridge-Fans sowie Liebhaber von Rumycup und anderen Spielen regelmäßig ein, um gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen.
An zwei Nachmittagen in der Woche bieten Erzählrunden in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Klönen. Wer sich künstlerisch bilden möchte, kann in Acrylmalkursen lernen, mit Pinsel und Farbe umzugehen, töpfern oder mit Gleichgesinnten stricken und häkeln.

Die Theatergruppe unter der Leitung der Opernsängerin Ursula Bartels hat Riesenspaß, während sie sich regelmäßig zu den Proben ihrer ausgewählten Stücke trifft. Der Schreibclub besinnt sich auf die lyrische Darstellung eigens ausgesuchter Themen.

Sitzgymnastik, Tanzen, Koersbal und das ganzjährig im Park stattfindende Jeu des Boules ist etwas für die Bewegungsfreudigen, während Englisch, Niederländisch und Spanisch in gemütlicher Atmosphäre ohne Druck fremdsprachliche Kenntnisse  vermittelt.

Für die Musikfans ist eine Probe bei der Singgruppe FRICHOLO einen Besuch wert. Der Hauschor trifft sich wöchentlich donnerstagmorgens. Die regelmäßig stattfindenden Themennachmittage mit Kaffee und Kuchen haben jedes Mal ein besonderes Thema im Focus. Im Falle von Vorträgen wird genügend Zeit für anschließende Diskussionen eingeplant, denn die eigene Stellungnahme der Besucherinnen und Besucher liegt dem Organisationsteam am Herzen. Häufig jedoch wird der Themennachmittag auch für Brauchtumsveranstaltungen, Mitsing- und Theaterevents genutzt – ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, das die Gäste sehr zu schätzen wissen.

An jedem zweiten Dienstagmorgen im Monat freut sich ein engagiertes Ehrenamtlerteam, die Gäste mit einem lukullischen Frühstück verwöhnen zu dürfen, das zum Genießen und Klönen einlädt.

Nicht zu vergessen die geistige Fitness in Form von Gehirngogging! Zweimal wöchentlich werden bei den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern viele Synapsenverbindungen neu sortiert mit dem Ziel, die Denkflexibilität zu steigern. Auf humorvolle Art und in stressfreier Atmosphäre wird jeder individuell nach seinen Fähigkeiten gefordert und kann dabei seinem eigenen Tempo folgen.

Seit 2014 ist neben dem schönen alten Gebäude noch ein kleiner überdachter Platz für die Jugend entstanden. Viele junge Leute freuen sich auf gemeinsame Treffen, um gemeinsam ihre Feierabende einläuten zu können. – Ein Phänomen, das dem „Jung-und-Alt-Motto“ der Stadt Lohmar gerecht wird. Der gemeinsame, generationsübergreifende Platz hat bereits Früchte getragen: Die Scheu zwischen Jung und Alt schwindet immer mehr, und hin und wieder gesellt man sich zusammen zum gemeinsamen Würstchenessen oder Quatschen.