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Die Landwehr bei Durbusch

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Die Landwehr bei Durbusch
Ort:
Lohmar-Honrath, Durbusch
Art:
Bodendenkmal
Autor:
Harald Bertsch
Vereinsname:
Heimatverein Dahlhaus
Nr.:
06-18

Die Durbuscher Landwehr ist ein Doppelwallgraben an dem alten Fernweg von Siegburg nach Wipperführth. Der Durchlass diente dem Schutz der Bevölkerung und ließ sich leicht kontrollieren.


Die Durbuscher Landwehr ist eine Wegesperre an der alten Höhenstraße . Sie diente dem Schutz der abgelegenen Ortschaften vor Straßenräubern und Viehdieben. Hier soll sich in späteren Zeiten ein Schlagbaum und eine Mautstation befunden haben.

An dem alten Handelsweg von Siegburg nach Wipperführth, finden wir kurz vor der Ortschaft Durbusch, an der Höhenstraße gelegen, die Durbuscher Landwehr. Eine Landwehr ist ein Wallgrabensystem, das zum Schutz eines Gebietes, einer Straße oder eines Dorfes angelegt wurde. Die Durbuscher Landwehr sollte in den vergangenen Jahrhunderten ein Passieren abseits des Höhenweges verhindern. Der Weg hatte eine erhöhte strategische Bedeutung, da die Wege in den Flußtälern von Sülz und Agger wegen häufiger Überschwemmungen nicht jederzeit befahrbar waren. Er verband, als Teil der Heidenstraße, den Höhenrücken mit der Brüderstraße bei Heiligenhaus und den Fernstraßen im Rheintal bei Siegburg und Bonn. Der spätmittelalterliche Doppelwallgraben ist rechtwinklig zur Höhenstraße angebracht und verbindet an der schmalsten Stelle des Bergrückens zwei steil abfallende Siefen miteinander. Es handelt sich somit bei der Durbuscher "Landwehr" um eine klassische Siefensperre. Auf der Seite des Siefen zum Jexmühlenbach ist der Wallgraben im Wald bis heute auf einer Länge von 90 m erhalten geblieben. Er wird nur von einem Wirtschaftsweg durchtrennt, wodurch sein Profil gut zu erkennen ist.

Die Durbuscher Landwehr bestand aus zwei Erdwällen mit einem Graben von über 2 m Tiefe in der Mitte. Die äußeren Gräben waren nur halb so tief. Die Wälle waren früher mit Buchenhecken und Dornengebüsch bewachsen und mussten von den einheimischen Bauern im Zuge der Hand- und Spanndienste gepflegt werden. Die mit Dornengestrüpp aus Schlehen und Weißdorn bewachsene Landwehrhecke war bei guter Pflege nahezu undurchdringlich und schützte die einzeln gelegenen Höfe vor Viehdieben, Plünderern und Mörderbanden. Nach einer herzoglichen Verordnung von 1554 hatten alle waffenfähigen Männer kirchspielweise Schutzaufgaben zu übernehmen. An Straßen und Wegen wurden Straßensperren aus dichten Hecken und Schutzwälle angelegt, die mit Schlagbäumen und Schlössern gesichert werden konnten. In späteren Jahren hat die Höhenstraße die Bezeichnung Polizeiweg erhalten. Dies stammt aus einer Zeit, als man im Herzogtum Berg dazu überging, nach einer polizeilichen Straßenverordnung, die Straßen besser zu pflegen.

In den heutigen Karten ist die Landwehr mit der entsprechenden Flurbezeichnung noch verzeichnet. Der Flurname "Am Grengel" weist auf einen früheren Schlagbaum an dieser Stelle hin. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein Plateau zu erkennen, auf dem die Baracke der zeitweise hier bestandenen Mautstation gestanden haben könnte. Der Straßenname "Auf dem Durlaß" gibt einen weiteren Hinweis auf die Durchlaßstelle des Wallgrabens.


Quellenverzeichnis:

  • Helmut Arndt, Schutz der Bürger im späten Mittelalter, in: Die Hoffnungsthaler Berge (= Schriftenreihe des Geschichtsvereins Rösrath 27, 1996, S. 101-102;
  • Wilhelm Engels, Die Bauart der Bergischen Landwehren, in: ZBGV 62, 1934 , S. 73-77;
  • Franz Becher, 900 Jahre Overath, 1964, S. 163-164.

Landwehr an der Höhenstraße bei Durbusch|Quelle: Harald Bertsch
Landwehr an der Höhenstraße bei Durbusch|Quelle: Harald Bertsch
Doppelwallgraben der Siefensperre |Quelle: Harald Bertsch
Doppelwallgraben der Siefensperre |Quelle: Harald Bertsch
Lage des Landwehrs und der Mautstation: Untere Bildhälfte, unmittelbar über "Am Grengel".|Quelle: Topograhpische-/Grundkarte TIM-Online
Lage des Landwehrs und der Mautstation: Untere Bildhälfte, unmittelbar über "Am Grengel".|Quelle: Topograhpische-/Grundkarte TIM-Online

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