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Flüchtlinge in Lohmar

Zentrale Unterbringung von Geflüchteten in Lohmar

Aufgrund der aktuellen Krisensituationen werden der Stadt Lohmar in diesem Jahr schätzungsweise bis zu 300 weitere Personen zugewiesen werden.

Die Stadt unterliegt der gesetzlichen Pflicht, die zugewiesenen Personen in geeigneter Form unterzubringen und zu versorgen. Dazu gehören neben der Unterkunft und der Verpflegung auch die Übernahme der Kosten für ärztliche Behandlungen sowie die Bereitstellung eines Kindergarten- und/oder Schulplatzes.

Aktuell betreibt die Stadt annähernd 30 Liegenschaften zur Unterbringung der ihr 2022 und 2023 zugewiesenen ca. 460 geflüchteter Menschen. Sie hat so alle Möglichkeiten der Unterbringung ausgeschöpft. Unter Berücksichtigung einer geringen Fluktuation in den Gemeinschaftsunterkünften müssen daher zwischen 220 bis 270 neue Plätze geschaffen werden.

Demnach müsste die Verwaltung in diesem Jahr drei geeignete Standorte für Containeranlagen o. ä. mit einer Kapazität von jeweils 90 Personen errichten. Oder es müssten Turnhallen – zunächst das Forum Wahlscheid mit einer Kapazität von 150 Plätzen und spätestens im 3. Quartal mit der gleichen Platzzahl die Jabachhalle 2 – langfristig belegt werden.

Beide Unterbringungsvarianten würden für die Stadt immense Kosten- und Personalaufwendungen sowie Beeinträchtigungen für die Lohmarer Bürgerinnen und Bürger bedeuten.

Bürgermeisterin Claudia Wieja und Beigeordneter Andreas Behncke erklären im Video, wie es zu der Entscheidung für die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Lohmar kam und welche Vorteile diese hat.

Vorteile der zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE)

Nach intensiver Abwägung erscheint der Verwaltung die Errichtung einer ZUE des Landes NRW in Lohmar – unter dem Aspekt der Einsparung gravierender finanzieller und personeller Mittel sowie der Ressourcenschonung in Schulen, Kindergärten und Sporthallen – als die zielführendste Variante zur Erfüllung der gesetzlichen Aufnahmeverpflichtung geflüchteter Menschen: Denn das Land NRW übernimmt in eigener Zuständigkeit sämtliche Kosten für die Planung, die Errichtung und den Betrieb der ZUE.

Seit Dezember 2023 ist klar, dass die in der ZUE untergebrachten Menschen zu 100% auf die Unterbringungsquote der Stadt Lohmar angerechnet werden (vorher nur zu 50%). Aufwendungen entstehen der Stadt nicht, auch eine soziale Infrastruktur muss nicht einrichtet werden, d.h. weder Kinderbetreuungs- noch Schulplätze sind vorzuhalten. Innerhalb der ZUE wird eine Kinderbetreuung durch und auf Kosten des Landes NRW angeboten.

In der Gegenüberstellung der Unterbringungsvarianten spart die Stadt mit der ZUE-Lösung einmalige Einrichtungskosten von 5. Mio. EUR, jährliche Betriebskosten von bis zu knapp 2,4 Mio. EUR und sonstige Aufwendungen von knapp 300.000 EUR sowie bis zu 45 Schulplätze und bis zu 30 Kindergartenplätze.

Die Entscheidung, eine ZUE mit max. 325 Plätzen in Lohmar einzurichten, hat die Verwaltungsspitze gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden getroffen. Nach der Beschlussfassung durch den Rat wird der Vertrag mit dem Land NRW – unter der Voraussetzung, dass eine Anrechnung der ZUE auf die Unterbringungsquote ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung erfolgt – geschlossen.

Mehrere Standorte für eine ZUE wurden bewertet und man hat sich entschieden: Der geplante Standort liegt zwischen der A3, der Donrather Kreuzung und dem Grundstück des Aggerverbandes am Lohmarer Klärwerk. Die Stadt Lohmar verpachtet dem Land Nordrhein-Westfalen bzw. der Bezirksregierung Köln diese Fläche von ca. 8.000 m² zu einem noch festzulegenden Preis. Die Realisierung der ZUE soll noch in diesem Jahr erfolgen.

„Es ist gut, dass wir gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden entschieden haben, eine zentrale Unterbringungseinrichtung hier in Lohmar zu errichten. Damit können wir vielen Geflüchteten eine angemessene Hilfe ermöglichen“, so Bürgermeisterin Claudia Wieja solidarisch. Es ist ihr aber auch wichtig, sich schützend vor die Lohmarer Bürgerinnen und Bürger zu stellen und auch sie nicht weiter als nötig zu belasten: „So ist es uns aber auch möglich, wichtige städtische Ressourcen einzusparen, unsere Kapazitäten zu schonen und keine weiteren Belastungen auf uns nehmen zu müssen.“

Eine Bürgerinformationsveranstaltung gemeinsam mit dem Land NRW, um das Konzept und möglicherweise den Betreiber vorzustellen, soll folgen.


Die Zahl der Menschen, die wegen Krieg, Verfolgung und Vertreibung in ihrer Heimat nun in Deutschland Zuflucht suchen, wird immer größer.

Wenn auch Sie Flüchtlinge ehrenamtlich unterstützen möchten, finden Sie hier Willkommenskultur/Hilfe einige Beispiele. Engagierte Bürgerinnen und Bürger leisten bereits hervorragende Integrationsarbeit.

Viele weitere Informationen finden Sie hier: Willkommenskultur-Lohmar.de