Es gab Regen, Schnee und Matsch, aber auch Freude über ein Rotkehlchen und ziehende Kraniche, neue Kontakte, Austausch und Ideen für den Frauentag im nächsten Jahr.
Am Weltfrauentag am 8. März ließen sich acht Lohmarerinnen nicht vom Wetter abhalten und tauschten sich beim „Walk & Talk“ rund um die Fischteiche im Lohmarer Wald angeregt mit der Gleichstellungsbeauftragten Brigitte Feist und Bürgermeisterin Claudia Wieja über Frauenrechte und Gleichberechtigung aus.
Es wurden viele Themen angesprochen. Mehrere Teilnehmerinnen beschäftigt die Entwicklung des Rollenverständnisses zwischen Männern und Frauen. Hier hat sich in den letzten Jahren viel zum Positiven verändert. Vielen jungen Männern ist es heute wichtig, sich in die Betreuung und Erziehung der Kinder einzubringen. Für viele junge Paare ist es heute selbstverständlich, dass Hausarbeit und Kinderbetreuung gerecht aufgeteilt werden. Immer öfter reduzieren beide Elternteile ihre Arbeitszeit, um gemeinsam mehr Zeit für das Familienleben zu haben.
Allerdings ist seit der Pandemie vielfach ein Zurückfallen in alte Stereotype zu beobachten und es sind überwiegend Frauen, die wieder beruflich zurückgesteckt und die zusätzlichen Betreuungsaufgaben übernommen haben.
Die Ursache liegt nicht nur in alten Rollenmustern, sondern hängt auch mit strukturellen Bedingungen, wie der schlechteren Bezahlung und dass Frauen, die in Teilzeit arbeiten, bisher selten in Führungspositionen gelangen, zusammen. Aber auch hier bewegt sich etwas, zumal der Fachkräftebedarf ein Umdenken notwendig macht.
Edith Dellgrün brachte das Thema „Frauen als Künstlerinnen“ ein. Nach wie vor ist es für Frauen sehr schwierig, als Künstlerin von Kunst zu leben. Brigitte Feist sprach bei dem Spaziergang auch das Thema „Mehr Frauen in die Politik“ an. Aktuell liegt der Frauenanteil in deutschen Stadträten bei 27,7 %. In Lohmar sind aktuell nur 12 von 40 Ratsmitgliedern Frauen, sieben davon gehören zur Fraktion der Grünen, die eine Paritätsregelung haben.
Die in diesem Jahr anstehende Wahlrechtsreform könnte effektive Regeln zur Umsetzung des im Grundgesetz verbrieften Gleichstellungsgebots festlegen. Bisher gibt es dazu in dem Referentenentwurf aber keinen Ansatz. Möglich ist die Auflage für Parteien paritätische Kandidat*innenlisten aufzustellen.
Vielen Frauen erscheint der Beruf der Politikerin wenig attraktiv.
Es braucht positive Vorbilder wie Bürgermeisterinnen und Ratsfrauen, um Frauen anzuregen, selbst politisch aktiv zu werden. Um junge Frauen für Politik zu begeistern, wird Bürgermeisterin Claudia Wieja beim Girls Day am 27. April zwei Mädchen Einblicke in ihren spannenden Berufsalltag gewähren. Interessierte Mädchen aus Lohmar ab der 9. Klasse können dazu eine Bewerbung mit Lebenslauf an GleichstellungLohmarde senden. Die beiden überzeugendsten Bewerberinnen erhalten eine Zusage.
Nach dem Spaziergang stärkten sich die Teilnehmerinnen im Restaurant Flohberg und Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Feist machte auf ihre nächste Veranstaltung Job-Café am 23. März aufmerksam.
Weitere Informationen und Termine unter: www.Gleichstellung-Lohmar.de
Kontakt: Stadt Lohmar, Gleichstellungsbeauftragte, Brigitte Feist, Tel.: 02246 15-323, E-Mail: Brigitte.FeistLohmarde
