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Unterhaltsames

Wir spazieren durch Birk

Von Dr. Jörn Hansen

Nun ist es 42 Jahre her. Meine Frau und ich suchten eine Wohnung oder ein Haus für uns und unsere zwei kleinen Söhne, wo wir eine gute Lebensqualität finden könnten und von wo aus meine Arbeitsstelle noch gut erreichbar wäre. Wir fanden eine Doppelhaushälfte in einem Neubaugebiet in der kleinen Stichstraße „Am Anger“ und zogen dort mit vielen Erwartungen ein.

Heute, 42 Jahre später, sind natürlich alle Häuser, die Straßen und die Gärten unseres Wohngebietes fertig und die vielen Kinder, die damals auf der Straße spielten, sind erwachsen, sind selber Eltern geworden. In einigen Häusern hat inzwischen ein Generationenwechsel stattgefunden. Junge Familien sind eingezogen, deren kleine Kindern heute Am Anger spielen. Unsere zwei erwachsenen Jungs denken gerne an ihre Kindheit und Jugend hier in Birk zurück. Auch meine Frau und ich haben nun den größten Teil unseres Lebens hier verbracht und fühlen uns hier sehr wohl.

Was macht denn den Reiz und die hohe Lebensqualität hier in Birk aus? Am besten, ich zeige Ihnen den Ort und lade Sie zu einem virtuellen Spaziergang durch unseren kleinen aber feinen Ort Birk mit knapp 1.600 Einwohnern ein.

Gehen wir von unserem Haus nach rechts den Fußweg vorbei am Kinderspielplatz. Dort tummeln sich viele Kinder im großen Sandkasten, an der Schaukel, der Rutsche, dem Trampolin und den anderen Geräten.

Ein paar Schritte weiter erreichen wir den katholischen Friedhof. Der recht gut gepflegte Friedhof mit seinen drei großen und alten Rotbuchen lädt zur Ruhe und Andacht ein. Im Norden des Friedhofs befindet sich die katholischen Kirche St. Mariä Geburt, sie bildet quasi den Mittelpunkt unseres Ortes. Auch wenn wir nicht katholisch sind, haben wir oft die Kirche zu guten und traurigen Anlässen besucht. Wie schon der Name sagt, ist diese schöne frühere Wallfahrtskirche der Marienverehrung gewidmet. Wer mehr über die Kirche wissen will, möge sich im Internet informieren.


Vom Eingangsportal der Kirche aus sehen wir herab auf den Dorfplatz, die Birker Straße und auf die Gastwirtschaft Fischer. In seinem kleineren Saal haben wir schon viele Geburtstage und Jubiläen bei köstlichen Speisen und gepflegten Getränken gefeiert.

Etwas weiter links liegt der gemütliche Gasthof Fielenbach. Neben dem Restaurantbetrieb ist er beliebter Treffpunkt der Birker Vereine. Wie oft haben wir in dem großen Kaisersaal mit bis zu 150 Personen gefeiert. Neben persönlichen Anlässen möchte ich den Möhneball des Ortsrings und des Heimatvereins nennen. Auch die Jubiläumsfeier 2010 zur ersten urkundlichen Erwähnung Birks vor 700 Jahren ist uns noch gut in Erinnerung. In den Nebenräumen finden regelmäßig Vorstandssitzungen verschiedener Vereine statt. Zig-mal haben wir dort in den Vorstandssitzungen des Heimatvereins unsere Veranstaltungen vorbereitet.


Wichtig zu nennen: Im Flur steht rechts am Eingang ein Zigarettenautomat. Darauf liegen verschiedene Info-Blätter und Broschüren zum Mitnehmen aus. Unter anderem der Terminkalender 2017, der alle Veranstaltungen im Bereich Birk – Heide – Inger auflistet. Jedes Jahr lädt der Ortsring, das ist der Zusammenschluss der hiesigen Vereine, seine Mitglieder zur Terminkalendersitzung ein. Da werden die Veranstaltungen der Ortsvereine und Gruppen für das Folgejahr abgestimmt. Der Terminkalender wird an alle Haushalte verteilt, ein Stapel liegt auch hier bei Fielenbachs. Der Terminkalender für dieses Jahr 2017 listet ca. 70 Einträge auf. Das zeugt doch von einem sehr intensiven Leben in unseren Orten!

Der Dorfplatz zwischen der Katholischen Kirche und den gegenüberliegenden Häusern mit den beiden Gastwirtschaften und der angrenzende Schulhof vor der alten Schule sind die zentralen Orte für viele Veranstaltungen.

Unter der Organisation des Ortsringes führen wir den großen Karnevalszug durch, der sich von Heide über Inger nach Birk wie ein langer Lindwurm zieht. Mit seinen verschiedenen Fußgruppen, Karnevalswagen und Kapellen bildet er für viele Schaulustige ein Top-Ereignis. Der Dorfplatz ist dann so proppenvoll mit Menschen, dass der Zug kaum durchkommt. Auch der Heimatverein zieht Jahr für Jahr mit einem Motivwagen mit, wobei dörfliche und weltpolitische Ereignisse aufs Korn genommen werden: „NSA – Außenstelle Birk“ oder Forderungen an unseren neuen Bürgermeister: „Steuerparadies Albach“ und „S-Bahnanschluss nach Köln für Algert“.


Am 1. Mai feiert der Heimatverein auf dem Dorfplatz das Maiansingen zusammen mit den ortsansässigen Chören, Kindern der Grundschule und der Kindergärten und anderen Akteuren. Im Juni folgt die Birker Kirmes, die auch der Heimatverein veranstaltet. Gerd Albus, Geschäftsführer des Heimatvereins, gelingt es immer wieder, Schausteller und aktive Gruppen für einen harmonischen Kirmesablauf zu gewinnen. Höhepunkte sind die Gerichtsverhandlung für den Kirmeskerl und das Abschlussfeuerwerk mit Musik.


Im November startet vom Dorfplatz der St.-Martinszug, der von der Birker Grundschule durchgeführt wird. Hier sammeln sich Laternen-Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Kapelle und natürlich hoch zu Ross der St.-Martin. Nach einer Ansprache an die Kinder und der Teilung des Mantels startet der fröhliche Zug durch das Dorf.

Wir gehen von der Kirche die Treppe runter und über den Dorfplatz nach Süden. Da wird der Platz abgegrenzt durch das rote Backsteingebäude der ganz alten Schule von 1846, der „alten“ Grundschule mit den neuen Anbauten für die OGATA. Hier sind auch unsere beiden Jungs - noch bei Rektor Fritz Küpper - zur Schule gegangen.


Wir lassen die Schulgebäude „links“ liegen und gehen die Birker Straße weiter nach Süden, bis sie nach rechts in Richtung Inger abbiegt. Hinter der Schule spielen noch einige Kinder auf dem Schul-Spielplatz. Dort stehen auch die Gebäude der freiwilligen Feuerwehr Birk. Wir blicken nach Süden zum Friedenskreuz: Was hat sich hier alles getan! In unseren Anfangsjahren waren hier nach links und rechts nur freie Felder und Wiesen zu sehen. Einsam stand hinten das Friedenskreuz. Heute ist alles zugebaut. Der Friedhof ist um den städtischen Teil erweitert, das Bürgerhaus ist mit Kultur- und Sporthalle gebaut worden, davor ist der Eppendorfer Platz (Platz vor dem Bürgerhaus) angelegt worden. Überall sind Eigenheime entstanden. Rechter Hand liegen der Edeka-Supermarkt und viele neue Eigenheime.

Doch der Reihe nach: An der Abbiegung der Birker Straße in Richtung Inger sehen wir vor uns auf der Stützmauer des Eppendorfer Platzes den 2,20 Meter großen erzgebirgischen Schwibbogen. Im Jahr 2003 haben wir ihn gemeinsam mit den Freunden vom Heimatverein unserer Partnerstadt Eppendorf im Erzgebirge als Zeichen der Verbundenheit aufgestellt. Die auf dem Bogen aufgesetzten Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der erzgebirgischen Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen. In der Adventszeit und dunklen Jahreszeit leuchten auch an diesem Schwibbogen 13 Lichter, die weithin zu sehen sind.


Über ein paar Stufen kommen wir zum Parkplatz des Bürgerzentrums, dem Eppendorfer Platz. Von der Größe her ist der Platz gut geeignet für die Kirmes zum Aufstellen von Karussells und Kirmesgeschäften. In diesem Jahr soll wieder versucht werden, die Kirmes vom Kirchplatz ganz hier her zu verlegen.

Auf dem Eppendorfer Platz finden wir einen seltsam anmutenden Brunnen. Angefertigt wurde er von dem damals in Inger wohnenden Künstler Siggi Jansen. Er zog mitsamt dem großen Steinbrocken nach Mallorca. Dort vollendete er sein Kunstwerk, das dann wieder nach Birk transportiert und1994 eingeweiht wurde.


Das Bürgerzentrum Birk ist zentraler Treffpunkt für Sport und Kultur. Gebaut wurde diese Anlage 1991 und in den Folgejahren. Es umfasst eine große Sporthalle und einen großen Saal für Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen. Für kleine Gruppen lässt sich ein kleiner Saal abtrennen. Viele Veranstaltungen wären ohne diese Räumlichkeiten nicht denkbar.


Jeden Dienstag probt die Singgemeinschaft im kleinen Saal. Ihre weltlichen Konzerte finden im großen Saal statt. Bei der Singgemeinschaft handelt es sich um einen gemischten Chor, der seit 1981 ein für Laienchöre höchstes musikalisches Niveau hält. Von damals bis heute hat er 7 x Mal die Auszeichnung „Meisterchor“ mit Bestnoten errungen. Mich erstaunt am meisten, dass im Chor ein so harmonischer Zusammenhalt besteht und dass auch Sängerinnen und Sänger voll akzeptiert werden, die keine Noten kennen und oft vorher nie in Chören gesungen haben. Trotzdem erfüllt er die höchsten musikalischen Anforderungen! Zu verdanken ist dies insbesondere ihrem Chorleiter Rolf Pohle, der seit 1986 den Chor musikalisch prägt.

 
Auch am Freitagabend klingt Gesang durch das Bürgerzentrum, wenn der „MC Liederkranz“ probt. Dieser Chor, ein über 100 Jahre alter Männerchor, wird ebenfalls von Rolf Pohle musikalisch geführt. Es ist geradezu eine Herausforderung für jeden Mann aus unserem Bereich, der eine gute Stimme und Freude am Singen hat, im Liederkranz zu singen. Auch in diesem Chor hat Rolf ein hohes musikalisches Niveau geschaffen, so dass es eine Freude ist, seine Konzerte zu besuchen und den MC bei Jubiläen und verschiedenen Anlässen singen zu hören.

Viele andere Veranstaltungen finden in den Räumlichkeiten statt, zum Beispiel Ausstellungen des Kaninchenzuchtvereins R 313 Birk, Karnevalsveranstaltungen der „Fidelen Birker“ und der „Birker Wönk“, der Ausklang nach dem Karnevalsumzug, dazu Großveranstaltungen wie Paveier, Casalla, Bläck Fööss, Oktoberfest, alles ausverkaufte Riesen-Events! – So ist unser Bürgerzentrum Birk aus dem kulturellem Leben nicht mehr wegzudenken!

Die Nutzung der Sporthalle durch die Schule und vielen Abteilungen des TuS Birk 1919 e.V. muss ebenfalls hervorgehoben werden.

Gegenüber dem Eppendorfer Platz und der Pastor-Biesing-Straße ist inzwischen alles bebaut worden. Wichtig für uns Birker sind die Filiale der Kreissparkasse, die Heide-Apotheke und die Arztpraxis von Christian Böhringer. Dahinter, von hier nicht zu sehen, liegt der Edeka-Supermarkt. Als wir nach Birk kamen, hatte die Mutter Klein-Heßling einen kleinen Laden an der Birker Straße. Ich bewundere die beiden Klein-Heßling-Zwillinge Klaus und Günter, die daraus den hiesigen Supermarkt und den noch größeren in Lohmar Ort erwachsen ließen. Für uns ist ein Supermarkt im Ort besonders wichtig.

Wir gehen weiter die Pastor-Biesing-Straße entlang bis zum Friedenskreuz. Am Fuße des hohen Kreuzes ist eine Infotafel aufgestellt: „Das Birker Friedenskreuz wurde am 18. Oktober 1959 auf Initiative des katholischen Pfarrers, Otto Biesing, aufgestellt. Seid miteinander freundlich, herzlich vergebt einer dem anderen, gleich wie Gott euch vergeben hat in Christus. (Epheser 4,32) Gehet hin in Frieden“.


Ganz zu Anfang unseres Zuzugs nach Birk, als wir noch kaum jemanden kannten, begegnete meine Frau Pfarrer Biesing auf dem Friedhof. Er sprach sie freundlich an und erkundigte sich nach ihren ersten Eindrücken hier. Sie sagte ihm, dass wir evangelisch sind, worauf er erwiderte, für ihn seien alle Menschen gleich. Diese Herzlichkeit tat meiner Frau so gut in dieser für sie noch so fremden Welt. Die Herzlichkeit von vielen Birker (Ur-) Einwohnern hat uns die Eingewöhnung in Birk sehr leicht gemacht. Manfred Böhmer holte mich kurz nach unserem Zuzug als Schriftführer in den Vorstand des Heimatvereins, den ich später 30 Jahre als Vorsitzender leitete. Wenn man nach Birk zieht, muss man zwar nicht gleich in einen Vereinsvorstand aktiv werden, aber man sollte sich bemühen, am Dorfleben aufgeschlossen teilzunehmen, dazu kann der oben erwähnte Terminkalender helfen. Ich glaube das gilt auch heute noch.

Wir biegen vom Friedenskreuz nach links in die Straße „Auf der Löh“ ab und sehen uns die evangelische Friedenskirche an. Früher stand hier ein kleiner Kirchraum, liebevoll „Schuhkarton“ genannt. Hier wurde noch unser Sohn Niels getauft. Später wurde der Schuhkarton zu klein und durch eine „richtige“ Kirche ersetzt, in der dann unser Niels konfirmiert wurde. Besonders beeindruckt mich die Öffnung der Kirche durch Pfarrerin Editha Royek und ihrem Presbyterium für die verschiedensten Veranstaltungen. Der „Liederkranz“ und die „Singgemeinschaft“ können hier proben, wenn das Bürgerzentrum belegt ist. Hier finden Frauenkreise, Seniorenabende, das Männerfrühstück und andere Veranstaltungen statt mit Teilnehmern unabhängig von ihrer Religion. Am Weltjugendtag 2005 der katholischen Kirche in Köln beherbergte Frau Royek in der Kirche eine Pfadfindergruppe aus Italien mit einem Priester. Am letzten Tag fand spontan eine gemeinsame ökumenische Feier statt. Wir verstanden zwar die Italiener nicht und sie uns nicht, aber eindrucksvoll verbindend war sie trotzdem.


Hinter der Kirche liegt der evangelische „Regenbogenhaus“-Kindergarten. Gerne erinnern sich noch heute unsere Kinder an die schöne Zeit unter der Obhut von Frau Bernpohl und Frau Kronenberg in diesem Kinderhort.

Zurück zum Friedenskreuz. Wir gehen jetzt den Wirtschaftsweg, der um den Sportplatz führt. Auf diesem Weg hat man bei klarem Wetter eine einzigartige, hervorragende Aussicht vom Siebengebirge bis Leverkusen. Zu sehen sind die Hohe Acht, der Post-Tower in Bonn, der Michaelsberg in Siegburg, das Stadthaus Bonn, der Chemiegürtel Wesseling, der Flughafen Köln/Bonn, von Köln das Uni-Center, der Colonius und der Kölner Dom, die Fordwerke und der Leverkusener Gasometer.


Das Land links vom Weg bis zum Sportplatz ist wohl vorgesehen für eine Bebauung. Gedacht ist an ein Seniorenheim. Die Stadtverwaltung sucht meines Wissens einen Investor für ein solches Objekt. Das wäre ein gutes Angebot für viele Birker – auch für meine Frau und mich – denn wir werden alle älter und wir wollen doch irgendwann unsere Häuser und Wohnungen für Jüngere freimachen.

Rechts am Weg liegt der landwirtschaftliche Betrieb von Peter und Dagmar Schwamborn. Da ihre Kinder den Hofbetrieb nicht weiterführen, haben sie ihn in aus Altersgründen aufgelöst. Beeindruckend waren auf den Weiden um den Hof die riesigen, 1,60 Meter hohen Charolais-Rinder, die Peter züchtete, – mit viel Erfolg, wie die vielen Plaketten zeigen, die noch am Stalltor befestigt sind.

Um den Sportplatz herum führt der Weg vorbei an dem Vereinsheim des TuS, dem Turn- und Sportvereins Birk und den TuS-Tennisplätzen. Diese Sportanlagen haben während wir hier wohnten eine enorme Entwicklung mitgemacht. Aus einem Schotterplatz ist ein Kunstrasenplatz geworden. Auch eine Zuschauertribüne und das Sportjugendheim mit Wasch- und Duschmöglichkeiten und einem schönen Clubraum sind entstanden. Ebenfalls ist hier eine Tennisanlage mit Heim und Tennisplätzen gebaut worden.

Gegenüber den Sportanlagen schauen wir über freies Feld auf den so genannten „Fernsehturm“. Der an der B 56 stehende 125 Meter hohe Turm gehörte früher zum Richtfunknetz der Bundespost. Ein besonderes Bauwerk ist er nicht, aber mit seinen 125 Metern Höhe bildet er ein schon von Weiten sichtbares Wahrzeichen von Birk. Wie Gerd Albus im Internet über den Turm schreibt, dient der Turm jetzt unter anderem den Mobilfunkanbietern als Sendemast.


So ganz frei ist das Feld allerdings nicht mehr, denn im Dezember 2015 wurde dem Sportplatz gegenüber ein Containerblock aufgestellt, den die Stadt in aller Eile aus den Niederlanden erwerben konnte, um den damals unerwartet hohen Flüchtlingsstrom aus den Krisengebieten zu bewältigen. Maximal hätten dort 60 Personen untergebracht werden können. Jetzt wohnen fünf Familien mit ca. 20 Personen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak dort.  Im Ort fallen sie kaum auf und werden gut akzeptiert. Insbesondere Silke Klug und Katja Stricker kümmern sich um sie und helfen den armen Menschen.


Ein Stück weiter auf unserem Weg erreichen wir wieder die Straße „Auf der Löh“ und biegen nach rechts ab. Wir gehen vorbei an den zwei – früher drei – mächtigen Eichen. Nach dem 1. Weltkrieg haben Bürger hier eine Gedenkstätte für Ihre gefallenen Angehörigen errichtet. Sie wurde im Rahmen der Baumaßnahmen (RSB-Siedlung) abgebaut. Erst 1977 gestaltete der Heimatverein wieder ein einfaches Mahnmal unter den damals noch drei Eichen mit der alten Betonplatte mit einem schlichten, liegenden Soldaten und einem Stein mit der Schrift „Wahret Frieden“. An den Volkstrauertagen führt hier der Heimatverein eine kleine Feier mit Kranzniederlegung und kurzer Ansprache durch. Nachzulesen sind die Ansprachen auf der Homepage des Heimatvereins.


Wir biegen links in den „Breidenbacher Weg“ ein. Rechts das erste Haus hat die Stadt im Jahr 2015 gekauft und darin die ersten Flüchtlinge in Birk untergebracht.

Wir erreichen die Birker Straße und machen einen kurzen Abstecher nach rechts bis zur B56. An der Kreuzung können wir die einzige Verkehrsampel unseres Stadtteiles bewundern. In der Rushhour am Morgen ermöglicht sie den von Birk kommenden Autofahrern das Einfädeln in den dichten Verkehrsstrom auf der B56 in Richtung Siegburg. Die B56 und die B507 (Jabachtalstraße) sind unsere Haupt-Verkehrsschlagadern in Richtung Siegburg, Troisdorf, Bonn und Köln. Wie froh war ich, als ich Rentner wurde und nicht mehr jeden Morgen in dem dichten Verkehr fahren musste. Allerdings hatte die Rückfahrt aus Bonn auch eine Abschalt-Wirkung: Bei der Fahrt durch den Staatsforst Siegburg und den Kaldauer Wald habe ich mich entspannt von der Arbeit und auf die Familie gefreut.

Jetzt wollen wir aber nicht nach Siegburg laufen, sondern auf der Birker Straße zurückgehen. Vorbei geht es an der Zahnarztpraxis Glaß, Richters Poststelle, wo Monika auch so schöne kleine Dinge zum Kauf anbietet, der VR-Bank Rhein-Sieg und der Arztpraxis Dr. Jahns bis zur Land-Bäckerei Franken. Da kaufen wir uns zwei Winzerbrötchen und bummeln zurück zum Anger.

So sind wir 2 Stunden durch Birk gelaufen und haben uns einen ersten Eindruck verschaffen können und vielleicht ein wenig gespürt, mit welcher Lebensqualität wir hier in Birk leben. Das Wichtigste hierzu haben Sie vielleicht nur erahnen können. Das ist das pulsierende Miteinander-Leben, das geprägt wird durch gute Nachbarschaften und insbesondere in den Vereinen und durch die Vereine: Birk ist lebens- und liebenswert!