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Brückerhof

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Brückerhof
Ort:
Lohmar-Scheiderhöhe, Brückerhof 1
Art:
Baudenkmal 22
Autor:
Marianne Pleuger
Vereinsname:
Verkehrs- und Verschönerungsverein Wahlscheid
Nr.:
04-09

Das wohl größte und schönste Fachwerkhaus der Stadt Lohmar ist der Brückerhof, der nach einem Brand im Jahr 2007 von Grund auf renoviert wurde. Zusammen mit den weiteren Fachwerkgebäuden ergibt sich eine harmonische Hofanlage.


Eine besonders markante Fachwerk-Hofanlage im Lohmarer Stadtgebiet ist der Brückerhof. Auffällig ist er zum einen wegen seiner exponierten Lage als Einzelhof in der rechtsseitigen Aggeraue südlich von Wahlscheid zum anderen wegen seiner Größe und Bauweise.

Urkundlich wird der Brückerhof erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. 1577 erhalten Peter zur Brücken und Frau vom Abt und Konvent in Siegburg ein „stück auwels, das 3 ½ Viertel 1 Rute hält“ und neben dem Mackenbacher „auwel“ am Hof zur Brücke gelegen ist.

Schon um 1200 soll der Hof im Besitz des Klosters Heisterbach gewesen sein. Die erforderliche Erlaubnis zur Rodung des Waldes sollen die Mönche von Graf Adolf von Berg erhalten haben. Von diesem Gebäude ist nichts mehr erhalten.

Der heutige Brückerhof ist um 1800 gebaut worden. Dendrochronologische Untersuchungen des Dachstuhles ergaben, dass die hierfür verwendeten Eichen 1802 gefällt wurden. Die Anlage besteht aus einem langgestreckten, zweistöckigen Wohn-Stallhaus, das in Fachwerkbauweise auf einem Bruchsteinsockel erbaut wurde. Zum nördlichen Giebel hin reichen die Bruchsteine bis ins Erdgeschoss. Hier ist der Wirtschaftsteil untergebracht. Auch der Gewölbekeller ist aus Bruchsteinen gemauert. Zur Anlage gehört außerdem eine im rechten Winkel angebaute kleine Scheune, die im Torbalken die Datierung 1794 aufweist.

Am Brückerhof kann man eine für unsere Gegend im 18. Jahrhundert aufkommende Neuerung von Fachwerkhäusern beobachten. Er wurde als Stockwerkbau errichtet und hat ein allseits um eine Balkenstärke vorkragendes Obergeschoss mit doppelter Riegelkette. Dadurch wirkt das Haus besonders mächtig. An beiden Giebeln fällt das in die äußeren Deckenbalken gezapfte Stichgebälk auf. Nur wenige Häuser wurden hier auf diese Art errichtet. Sie zeugten für den herausgehobenen sozialen Status des Erbauers und seiner Familie.

Die Wohlhabenheit des Bauherrn zeigt sich nicht nur in der ungeheuren Dimensionierung und der modernen Bauweise des Haupthauses, sondern auch in der Qualität des verzimmerten Bauholzes (Burghart Schmidt etc., S. 217). Noch heute beeindruckt der Hof als repräsentativen Anlage und als Blickfang in der Aggeraue.


Quellenverzeichnis:

  • Schmidt, Burghart, Helmtrud Köhren-Jansen, Klaus Freckmann. Auf den Spuren alter Häuser. Jahrringdatierung und Bauweise. Lohmar im Bergischen Land, Siebengebirge (= Schriftenreihe zur Dendrochronologie und Bauforschung 2), Marburg 2001, S. 216-218;
  • Wilhelm Pape, Siedlungs- und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar, (1983), S. 48.

Quelle: Dr. Jörn Hansen
Quelle: Dr. Jörn Hansen
Quelle: Dr. Jörn Hansen
Quelle: Dr. Jörn Hansen
Innenhof mit der 83-jährigen Eigentümerin Lore Hohn.|Quelle: Dr. Jörn Hansen
Innenhof mit der 83-jährigen Eigentümerin Lore Hohn.|Quelle: Dr. Jörn Hansen

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