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Burg Lohmar

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Burg Lohmar
Ort:
Lohmar, Brückenstraße 20/22
Art:
Baudenkmal 32
Autor:
Waltraud Rexhaus
Vereinsname:
Stadt Lohmar
Nr.:
01-03

Das von Dietrich von Blankenberg im 14. Jahrhundert an der Grenze zur Grafschaft Berg erbaute Burghaus war ursprünglich eine befestigte Wasserburg. Das Baujahr der dreiflügeligen Vorburg ist noch als Jahreszahl 1717 im Bogentor erkennbar. Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz.


Die Burg in Lohmar wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts von Dietrich II. von Blankenberg errichtet als ein stark befestigtes und von einem Wassergraben umgebenes Haus. Gemäß den Bedingungen eines Friedensvertrages von 1268 war dies allerdings unerlaubt: Nach Fehden zwischen dem Herrn von Blankenberg und dem benachbarten Grafen von Berg war vereinbart worden, in Zukunft keine Burgen oder Festungsanlagen in der Nähe der gegenseitigen Gebietsgrenzen zu errichten. Die hiesige Burg liegt jedoch unmittelbar an der Agger, der damaligen Grenze zwischen den beiden Herrschaftsbereichen. Kurze Zeit nach der Errichtung der Burg, 1361, bekennt der Nachfolger und Neffe des Erbauers, Godart (Gottfried) von Blankenberg, dass sein Onkel das befestigte Haus widerrechtlich erbaut habe. In der Urkunde wird festgehalten, dass ihm der Graf von Berg erlaube, es dennoch zu behalten und dass er das Haus nur als Wohnung nutzen wolle. Diese Freundlichkeit scheint nicht ohne Hintergedanken gewesen zu sein: Bereits 1363 verkaufte Godart von Blankenberg die Herrschaft Blankenberg an den Grafen bzw. Herzog von Berg, der damit auch Eigentümer der Lohmarer Burg wurde.

In der Zeit zwischen dem Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts übergab der bergische Herzog die Burg vermutlich an seinen Blankenberger Amtmann Ludwig von Rode (von Haus Rott bei Troisdorf-Kriegsdorf). Dessen Sohn bezeugt 1427, dass er das Lohmarer Gut (so nennt er es hier) nach dem Tod seiner Eltern bei der Erbteilung erhalten habe. Der Amtmann war besonders in den 1390er Jahren im Auftrag seiner Landesherrn ein vielbeschäftigter Rat und Verhandlungszeuge und es ist zu vermuten, dass er die Lohmarer Burg mit dem dazugehörigen Landbesitz als Bezahlung oder Anerkennung für seine Dienste bekommen hat. Verheiratet war Ludwig von Rode mit Christine von Reven. An die Verwandten aus dieser Familie haben die Söhne die Burg Lohmar 1427 verpfändet und 1444 verkauft.

Bis Ende des 17. Jahrhunderts blieb die Burg und das Anwesen im Besitz der Familie von der Reven, die sie dann an einen von Groote verkaufte; im Torbogen befindet sich noch ein Ehewappen der von Groote und zu Bach (Datum 1717). Durch Heirat gelangte die Burg im 18. Jahrhundert an die Familie de Bors zu Overn, diese verkauften 1805 an Franz von Gumperz zu Güsten. Er war der erste Bürgermeister der neuen, von den Franzosen eingeführten Bürgermeisterei (Mairie) Lohmar. Er verkaufte 1818 an die Familie Conzen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb das Anwesen die Familie Aldenhoven, von denen der Besitz an die heutigen Eigentümer überging.

Der Kern des Burghauses gehört noch dem ursprünglichen Bau an. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bruchsteinbau mit einem kleinen Gebäudevorsprung an der Landseite, in dem Spuren eines spitzbogigen Portals zu erkennen sind. Große Fenster an der Wasserseite mit Eisengittern aus dem 18. Jahrhundert. Die dreiflügelige Vorburg im wesentlichen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Unterbau aus Bruchstein, aufsitzend Fachwerk mit Ziegeldächern. An der Langseite ein rundbogiges Hausteintor mit der Jahreszahl 1717 und dem Ehewappen von Grote und zum Bach: Im Jahre 1717 ließ die Witwe Anna Maria zum Bach die Vorburg neu aufbauen. Seitlich eingemauert befanden sich früher die älteren Familienwappen von Caspar von der Reven und seiner Gattin Marie von Blankaert. Das Ritterrelief im südwestlichen Giebel des Burghauses ist neueren Datums. Die Geschichte dieser mit Stuckmörtel angebrachten Figur geht auf einen Streich aus dem Jahre 1938 zurück, nachzulesen in den Lohmarer Heimatblättern 18, Seite 46.


Quellenverzeichnis:

  • Friedhelm J. Limbach, Geschichte von Lohmar, Lohmar 1969;
  • Die Kunstdenkmäler des Siegkreises (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 5,4), bearb. von Edmund Renard. Düsseldorf 1907, Nachdruck 1984, S. 122-123;
  • F.E.von Mehring, Geschichte der Burgen, Rittersitze, Abteien und Klöster in den Rheinlanden und den Provinzen Jülich, Cleve, Berg und Westphalen. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1833-61, 1973, Heft 10, S. 14 ff.

Stadtarchiv Lohmar / J. Morich
Stadtarchiv Lohmar / J. Morich
Stadtarchiv Lohmar / J. Morich
Stadtarchiv Lohmar / J. Morich
Stadtarchiv Lohmar / J. Morich
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