Zum Hauptinhalt springenZum Hauptmenü springenZum Seitenmenü springenZur Suche springenZum Seitenfuß springen

Haus Freiheit, Inger

 zurück zur Übersichtseite


Hinweise zur Bedienung: Sie können sich innerhalb des Kartenausschnitts mit geklickter linker Maustaste bewegen. Ein Klick auf einen der grünen Punkte zeigt Details zur Sehenswürdigkeit an. Den Kartentyp können Sie mit den Schaltflächen oben links anpassen. Mit den Schaltfächen am rechten unteren Rand verändern Sie die Zoomstufe.


Haus Freiheit, Inger
Ort:
Lohmar-Inger, Ingerer Straße 41
Art:
Baudenkmal 83
Autor:
Waltraud Rexhaus
Vereinsname:
Stadt Lohmar
Nr.:
02-07

Haus Freiheit war als Rittergut spätestens seit dem 15. Jahrhundert im Besitz adeliger Familien. Die Hofanlage befand sich ursprünglich westlich der im 19. Jahrhundert neu errichteten Gebäude. Das Landgut wird auch heute noch landwirtschaftlich betrieben.


Der Hof mit der Bezeichnung „Haus Freiheit“ war in früheren Jahrhunderten ein freies Rittergut, womit gemeint war: ein adeliges Landgut, das von Abgaben oder bestimmten Steuern befreit war. Daher rührt wohl auch sein heutiger Name, wenn er nicht mit der Flurbezeichnung „In der Freiheit“ zusammenhängt, die sich auf die zehntfreien Wiesen des Gutes bezog.

Ab dem 15. Jahrhundert sind die von Waldenburg, genannt Schenkern, ein altes bergisches Geschlecht, als Besitzer bekannt. Da sie selbst auf Schloss Heiligenhoven bei Lindlar (und später auch bei Düsseldorf) wohnten, haben sie ihren „Hof zu Ingeroede“ verpachtet.

Die sehr ausführlichen Pachtbriefe aus dieser Zeit sind erhalten geblieben und äußerst aufschlussreich hinsichtlich der Abgaben und Verpflichtungen. Peter und Anne aus Geber, die den Hof im Jahre 1523 pachteten, mussten von ihrer Getreide- und Heuernte einen Teil zahlen und dreimal im Jahr Fuhren nach Heiligenhoven leisten. Sie sollten die Gebäude und Zäune des Hofes in gutem Zustand halten, hierzu gehörte auch, jedes Jahr 600 Bündel Stroh anzufertigen und auf die Dächer legen zu lassen. Der Dachdecker wurde von den Besitzern bezahlt, für Unterkunft und Kost mussten die Pächter sorgen. Sie hatten sich um die Schweine- und Schafzucht zu kümmern, letzteres gemeinsam mit der Herrschaft, die dafür auch die Hälfte des Zuchtertrages bekam. Die Besitzer hatten anscheinend auch Rinder und Schweine im Stall in Inger, um die sich die Pächter mit kümmern mussten. Sie mussten den Wald pflegen und das Unterholz kürzen, jedes Jahr vier Obstbäume und vier Eichen pflanzen und jährlich der Herrschaft einen halben Malter (ca. 80 Liter) Nüsse liefern, außerdem 100 Eier und 5 Pfund Flachs neben den schon genannten Getreideabgaben. Die Herrschaften sandten bei der Ernte einen Knecht zur Beaufsichtigung, auch dieser musste von den Pächtern beköstigt werden.

Der Hof ging nach 1715 in den Besitz des damaligen Pächters über. Durch Erbe und Heirat kam er im 19. Jahrhundert an die Freiherren von Francken, die Vorsteher der Gemeinde Inger waren, von 1892 bis 1906 war Karl von Francken auch Bürgermeister von Lohmar. Die Familie errichtete östlich des alten Hofes ein neues Herrenhaus mit rechteckig angelegten Wirtschaftsgebäuden. Die Maueranker des Stalls geben das Jahr seines Neubaus mit 1897 an.


Quellenverzeichnis:

  • Heinrich Hennekeuser, Das Rittergut Freiheit in Inger, in: Lohmarer Heimatblätter 9, 1995

Quelle: Stadtarchiv / J. Morich
Quelle: Stadtarchiv / J. Morich
Quelle: Stadtarchiv / J. Morich
Quelle: Stadtarchiv / J. Morich
Quelle: Stadtarchiv / J. Morich
Quelle: Stadtarchiv / J. Morich

 zurück zur Übersichtseite


Mehr aus Heide/Inger/Birk/Breidt/Algert/Albach


Die Rechte der Texte und Bilder liegen bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren. Eine Veröffentlichung ohne schriftliche Einverständniserklärung ist nicht zulässig.