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Katholische Kirche Sankt Josef

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Katholische Kirche Sankt Josef
Ort:
Lohmar-Breidt, Deesemer Straße 3
Autor:
Hermann Josef Gerlach
Vereinsname:
Heimat- und Kulturverein Breidt
Nr.:
02-11

Die Filialkirche St. Joseph in Breidt wurde 1970 gebaut und erfüllte einen langgehegten Wunsch der dortigen Bevölkerung. Entsprechende Planungen gehen bereits in die letzte Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.


Am vierten Adventssonntag 1970 wurde die neue Filialkirche in Breidt nach etwa einjähriger Bauzeit von Prälat Kowalski aus Köln geweiht und erhielt den Namen des Schutzpatrons der Arbeiter „St. Joseph“. Die Altarweihe erfolgte einige Zeit später durch den Siegburger Abt Dr. Placidus Mittler.

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte man im Bereich Breidt die Absicht, ein Gotteshaus zu bauen; ein Grundstück am Geber-Kreuz stand zur Verfügung, und einige Tausend Mark waren bereits gesammelt. Krieg und Inflation machten den Plan zunichte. Um die Mitte der 1920er Jahre wurde ein neuer Plan aufgegriffen. Dabei stand zur Diskussion: Ein Kirchbau bei Kreuzhäuschen oder alternativ der Ausbau der Halberger Kapelle. Am Einwand des damaligen Birker Pfarrers und einiger Herren des Kirchenvorstandes scheiterte ein Neubau zugunsten einer Erweiterung der Kapelle. Zum Ärger des Birker Pfarrers gingen fortan viele Breidter nach Halberg. Um doch noch zu einem bescheidenen Gottesdienst im Breidter Bereich zu kommen, bemühte man sich um eine „Notkapelle“, die im Herbst 1931 im Schulsaal des älteren Teils (erbaut 1847) der Breidter Volksschule auf „Widerruf“ eingerichtet werden konnte. Ab dem 3. März 1932 fand jeden Dienstagmorgen (später montags) eine Messe in der Notkapelle statt.

Das Thema „Kirche in Breidt“ war jedoch schon viel früher aktuell. So schrieb Pfarrer Dr. Heinrich Aumüller bereits am 14. Januar 1870 im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um eine Erweiterung der Birker Pfarrkirche in die Pfarrchronik u.a.:

„...Daß nicht die Kosten des Kirchbaues das hauptsächliche Hindernis ist, trat in diesem Winter um so deutlicher hervor, als mit einem Male das Gerücht sich verbreitete, die Gemeinde Breidt wolle auf dem Luxenberg – in Breidt – eine eigene neue Pfarrkirche bauen und eine eigene neue Pfarre bilden. Also ein ganz neues Pfarrsystem mit allem, was dazu gehört, will man lieber gründen, als die zu kleine Kirche in Birk erweitern!...“

100 Jahre sind seit diesem angeblichen Gerücht vergangen, bis endlich die Baumaschinen an der Deesemer Straße in Breidt anrückten und mit den ersten Erdbewegungen begannen. Das war im Oktober 1969.

Einige Monate nach dem eigentlichen Baubeginn, nämlich am 8. März 1970, erfolgte die offizielle Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus im Rahmen einer kurzen Andacht. Henning Bernier setzte den zuvor von Pfarrer Otto Biesing geweihten Stein.

Die Grundkonstruktion des kellerlosen Kirchengebäudes besteht aus vorgefertigten Beton-Elementen und wurde von Außen verklinkert. Das schlichte Bauwerk des Kölner Architekten M.M. Rubcic erhielt ein Schieferdach und einen Dachreiter zur späteren Aufnahme der beiden Glocken. Der Kirchenraum bietet Platz für 170 Besucher. Der Altar stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Wolfgang Reuter, Köln. Die Vorbilder der darauf dargestellten Ornamente wurden dem Blattwerk an den Kapitellen der Birker Pfarrkirche nachempfunden, um die Beziehung der beiden Gotteshäuser zueinander zu dokumentieren. Neben der Kirche, die durch eine elektrische Fußbodenheizung erwärmt wird, befindet sich noch eine geräumige Sakristei. Eine 80 cm hohe Holzstatue „St. Joseph mit dem Kinde“ stammt aus dem Tessin. Der Kaufpreis wurde von ungenannten Spendern aufgebracht. Auf eine Orgel musste zunächst aus Kostengründen verzichtet werden; die anfängliche Leihorgel wurde später gekauft. Ostern 1971, rechtzeitig vor dem ersten Patrozinium klangen die beiden 17 und 29 Kilogramm schweren Glocken in den Tönen Cis und E zum ersten Mal, nachdem sie kurz zuvor von Dechant Josef Heppekausen auf die Namen „Maria, Königin des Friedens“ und „Joseph, Schutzpatron der Arbeiter“ geweiht worden waren. Eine Spende von Frau Katharina Klein aus Hochhausen hatte die Anschaffung möglich gemacht.

Die 1992 probeweise installierte Lautsprecheranlage hatte sich bewährt und blieb auf Dauer bestehen. 1993 kam der von Egino Weinert (Köln) geschaffene Kreuzweg aus der Birker Kirche nach Breidt.


Quellenverzeichnis:

  • Faltblatt „1969 – 1999 St. Joseph Breidt", Hermann Josef Gerlach. Hg. vom Förderverein St. Joseph Breidt.

St. Josef in Breidt, Mitte der 70-er Jahre|Quelle: Stefan Schmitz
St. Josef in Breidt, Mitte der 70-er Jahre|Quelle: Stefan Schmitz
St. Joseph|Quelle: Stefan Schmitz
St. Joseph|Quelle: Stefan Schmitz

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