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Naafbachtal, Naafer Mühle

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Naafbachtal, Naafer Mühle
Ort:
Lohmar-Wahlscheid, Naafbachtal
Art:
Naturschutzgebiet, Baudenkmal 05
Autor:
Lothar Faßbender
Vereinsname:
Heimat- und Geschichtsverein Lohmar
Nr.:
05-05

Das Naafbachtal ist eines der schönsten Täler unserer Region. Mit seinen Seitentälern und Siefen, zwischen Kreuznaaf und Blindennaaf und dem Heckberger Wald, dem Quellgebiet der Kleinen- und der Großen Naaf, umfasst das Naturschutz- und Einzuggebiet des Naafbachs eine Fläche von rund 45 km².


Der weitaus größte Teil des rd. 22,5 Fliesskilometer langen Gewässerlaufes liegt im kommunalen Raum des Stadtgebietes Lohmar, lediglich der Quellbereich liegt in Teilen der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid, Much und Overath.

Ein hoher Anteil von Laubmischwald an den Talhängen und Auenwaldresten im Talgrund mit z.T. Grünlandnutzungen sind eine lebensnotwendige Grundlage für die hier vorzufindende Standortvielfalt und den Artenreichtum für heimische Flora und Fauna.

Wer die Natur erleben will, soll das Naafbachtal durchwandern. Der Weg durch dieses ruhige Tal folgt überwiegend dem sich windenden Bachlauf. In der Ortschaft Kreuznaaf, unterhalb der Bauruine Castell Steineck, beginnt der Wanderweg ins Naafbachtal. Er führt als Talweg zunächst bis Ingersauel und dann ins zweite Naafbachtal ggfls. bis Blindenaaf oder zur Fischermühle und weiter ins Quellgebiet des Kleinen- und Großen Naafbachs.

Zum Zeitpunkt erster Planungsüberlegungen zur Naafbachtalsperre sind viele Fachwerkhöfe und Mühlen, die sich im späteren Stauraum dieser Talsperre befinden würden, bereits vom Aggerverband aufgekauft, entsiedelt und zum Teil bereits abgebrochen. So verschwand die Weegermühle am Ausgang des Wenigerbachtales etwa in den 1970er Jahren ganz. Erst 1980 war es der Gemeinde Lohmar möglich u.a. Gebäude im Naaftbachtal, wie z.B. die Naafer Mühle, unter Denkmalschutz zu stellen.

In der topographischen Landschaftsaufnahme des Herzogtums Berg „Topographia Ducatus Montani“, die Erich Philipp Ploennies (1715) für den Kurfürst Johann Wilhelm aufgenommen hat, ist die Mühle als „Nofmühl“ in der Karte des Amtes Blankenberg eingezeichnet worden, dürfte aber als Teil der bereits im 16. Jahrhundert urkundlich genannten Ortes Naaf wesentlich älter sein. Die heute erhaltene Bausubstanz der Naafer Mühle ist jedoch wesentlich jünger. Das erhaltene Mühlengebäude, der rechte Teil der Fachwerkhofanlage, ist 1799 oder 1800 errichtet worden. Das nordöstlich angebaute Wohngebäude wurde 40 Jahre später aufgeschlagen.

Etwa 1200 Meter von der Naafer Mühle in nord-östlicher Richtung entfernt, bachaufwärts, befand sich die Ingersaueler Mühle. Das Mühlengebäude stand gegenüber dem heutigen, 1924 errichteten Doppelhaus (frühere Gaststätte) auf der anderen Straßenseite und ist 1977 geschliffen worden.

Rund 1500 m bachabwärts, in süd-westlicher Richtung, am Bacheinlauf des Wenigerbachs in den Naafbach, befand sich die Weeger Mühle, die sich bis zum Erwerb und Abbruch durch den Aggerverband im Besitz der Familie Klink befand. Die Familie Klink betrieb neben der Mühle eine Bäckerei und Landwirtschaft.

Weitere 500 Meter flussabwärts, unterhalb der Brücke ins Wenigerbachtal, gab es noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen Stabeisen- und Reckhammer und zwar in der Dörper Hammerwiese am Prallhang des Naafbachs. Für das Recht des „zu Dorp auf der Naafbach erbauten Wasserhammers“ musste der Pächter von Haus Dorp , Ludwig Wackerzapp noch im Jahr 1800 jährlich 5 Reichstaler und 48 Albus an das Amt Blankenberg bezahlen.

500 Meter vor der Mündung des Naafsbachs in die Agger, im Ort Kreuznaaf, befand sich die letzte Mühle des Naafbachtals, eine Mahl- und Ölmühle: die „Noffertmühl“ oder Frackenpohl’s Mühle, sogenannt nach dem Mühlenbesitzer.

Der Urgroßvater des heutigen Eigentümers hatte noch mit vier nebeneinander stehenden Mühlsteinen die Mühle betrieben. Eine Königs-Antriebswelle erstreckte sich vom Sockelgeschoss bis ins 2. Stockwerk. 1923 wurde die Mühle auf Turbinen umgestellt, d.h. alle die schönen sichtbar getriebenen ober-, mittel- oder unterschlächtigen Wasserräder im Naafbachtal verschwanden nun ganz.


Quellenverzeichnis:

  • Irmhild Schaffrin, Das Naafbachtal, eine Perle im Rhein-Sieg-Kreis, in: Jahrbuch 2002 des Rhein-Sieg-Kreises;
  • Wanderwege des VVW – Verkehrs- und Verschönerungsvereins Wahlscheid, s. Homepage;
  • Burghart Schmidt, Helmtrud Köhren-Jansen, Klaus Freckmann, Auf den Spuren alter Häuser - Jahrringdatierung und Bauweise, Marburg 2001;
  • Siegfried Helser, Wie et fröhe Woe Band I und Band II, Wahlscheid 1992 und 1994;
  • Lothar Faßbender, Die Naafer Mühle (1799/1800), in: Lohmarer Heimatblätter 22, 2008;
  • Reinhard Zado, Die Mühle in Kreuznaaf, in: Lohmarer Heimatblätter 22, 2008.

Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e.V. / Irmhild Schaffrin
Quelle: HGV Lohmar / Lothar Faßbender
Quelle: HGV Lohmar / Lothar Faßbender

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