Im September ehrt die Stadt Lohmar die Leiterinnen und Leiter des Pfadfinderstammes Sankt Johannes Lohmar und zeichnet die Gruppe für ihren Beitrag zur Förderung und Entwicklung junger Menschen mit dem Ehrenamt des Monats aus.
Durch den Wald rennen, Pfade finden, Kekse verkaufen – Klischees über Pfadfinder gibt es jede Menge. Bei der Pfadfinderei geht es jedoch um viel mehr, weiß Sven Christian Pimmer einer der zwei Stammesvorsitzenden und Gruppenleiter des Stammes Sankt Johannes Lohmar: „Die Pfadfinderei ist eine große Gemeinschaft, bei der es sowohl um Spaß, als auch um die Vermittlung wichtiger Werte geht. Die Kinder werden bei uns auf das Leben vorbereitet und erlernen soziale Kompetenzen.“ Der Stamm St. Johannes gehört dem größten deutschen Pfadfinderverband, der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (kurz DPSG) an und wurde 1949 gegründet. Derzeit zählt der Stamm ca. 35 aktive Kinder und Jugendliche sowie drei Leiterinnen und sieben Leiter.
Als Gruppenleiter/-in müssen verschiedene Module einer kinder- und jugendpädagogischen Ausbildung absolviert werden. Die Hauptaufgabe der Leiter/-innen sind Planung und Durchführung wöchentlicher Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 21 Jahren. Seit wenigen Wochen können die Gruppenstunden wieder draußen stattfinden. Über Monate war dies, wegen der Corona-Pandemie, nur in digitaler Form möglich. Die Gruppenstunden finden in vier Altersgruppen statt. Die Themen sind dabei ganz vielfältig: Von traditionell pfadfinderischen Themen wie Knoten oder Zelten, bis zur Behandlung von aktuellen Ereignissen wird vieles vermittelt, damit sich die Kinder und Jugendlichen zu starken, selbstständigen Persönlichkeiten entwickeln. Natürlich spielt auch der Spaßfaktor dabei keine unwesentliche Rolle.
Stammesvorsitzender und Gruppenleiter Justin Scheuenstuhl ist seit 13 Jahren bei den Pfadfindern aktiv. „Eigene Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben zu können ist einfach schön,“ so der heute 20-Jährige.
Jährliches Highlight sind für alle die Pfingst- und Sommerlager. Durch die gemeinsame Zeit und die Aktivitäten wachsen die Kinder und Jugendlichen noch mehr zusammen. Das Pfingstlager wird oft vom Bezirk oder Diözese veranstaltet, sodass mehrere Pfadfinderstämme zusammen wegfahren. Eine besondere Atmosphäre kommt in den Abendstunden am Lagerfeuer auf, wenn alle gemeinsam singen, musizieren und erzählen. Das geplante Lager in Hamburg musste dieses Jahr leider ausfallen. Dafür gab es eine Woche mit abwechslungsreichen Tagesveranstaltungen.
Kleine Finanzspritzen erhalten die Pfadfinder u. a. durch Kleidersammelaktionen oder einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt im Kirchdorf.
Auf die Frage ob Pfadfinder immer diese Hemden tragen kam ein deutliches: Nein. Das heißt nicht Hemden, sondern Kluft. Die Aufnäher werden auf jede Kluft genäht. Manche sind dabei Pflicht, andere freiwillig. Je voller die Kluft, desto bunter wird sie und lässt auf eine lange Zugehörigkeit schließen.
Kontakt: Stadt Lohmar, Hauptamt, Ricarda Gritzan, E-Mail: Ricarda.GritzanLohmarde, Tel.: 02246 15-127
