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Karl-Schafhaus-Schule

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Karl-Schafhaus-Schule
Ort:
Lohmar-Breidt, Breidter Straße 11
Art:
Baudenkmal 96
Autor:
Hermann Josef Gerlach
Vereinsname:
Heimat- und Kulturverein Breidt
Nr.:
02-12

Die Karl-Schafhaus-Schule ist die ehemalige Volksschule von Breidt. Sie wurde 1967 vom Heimat- und Kulturverein Breidt vom damaligen Amt Lohmar angepachtet und dient seitdem als Vereinsheim des HKV für gesellige und kulturelle Veranstaltungen.


Die Karl-Schafhaus-Schule in Breidt besteht aus zwei Gebäudeteilen, dem linken, älteren Flügel (erbaut 1847) und dem rechten, jüngeren Teil (erbaut 1899). Ihren Namen verdankt das heutige Vereinshaus des Heimat- und Kulturvereins Breidt seit 1970 dem Volksschullehrer Karl Schafhaus (1937-1945), dessen Verdienste wegen seiner offenen und deutlichen Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Regime dadurch besonders gewürdigt werden sollen.

Im frühen 19. Jahrhundert wurden die Kinder vom Breidter Rücken in Birk unterrichtet. 1812 beschwerten sich die Eltern wegen zu großer Benachteiligung. Auf Anweisung des Präfekten des Rheindepartements in Düsseldorf sollten in der Mairie Lohmar fünf Schulen eingerichtet werden, davon eine in Breidt. Der Unterricht fand zunächst im Tanzsaal des Gastwirtes und Schmieds Gerhard Wilhelm Wacker statt. Dort war unter anderem der Lehrer Johannes Höver tätig (1837-1843), der spätere Gründer der „Genossenschaft der Armen Brüder vom hl. Franziskus“. Sein Wirken wurde in Breidt 1970 mit der Benennung einer Straße „Johannes-Höver-Weg“ honoriert.

Auf einer bereits 1838 angekauften Grundparzelle wurde neun Jahre später der ältere Teil des Schulgebäudes errichtet und am 2. Januar 1848 von Pfarrer Peter Kreuzer geweiht. Das Ansteigen der Schülerzahlen machte 1899 eine Erweiterung um den rechten Gebäudetrakt mit einem Kostenaufwand von 14.000 Mark nötig. 100 Jahre später, am 19. und 20. Juli 1947 feierte die Breidter Bevölkerung das runde Jubiläum mit großem Aufwand. Auf einem vierseitigen Faltblatt hatte Lehrer Joseph Dübbert (1946-1952) ein Festprogramm zusammengestellt und die Schulgeschichte kurz umrissen.

Am 28. Mai 1965 wurde in Breidt ein neues Schulgebäude mit Gymnastikhalle auf der gegenüberliegenden Seite der Breidter Straße eingeweiht; sie diente ihrem Zweck aber nur acht Jahre, weil eine Neuordnung des Schulwesens die Kinder vom Breidter Rücken nach Donrath, Birk und Lohmar verschlug. Die von den Turn- und Sportfreunden Krahwinkel/Breidt und einer HKV-Damengruppe genutzte Halle wurde 1995 durch eine moderne Sporthalle ersetzt.

Nach dem Umzug in die neue Breidter Schule im Jahre 1965 war die Zukunft des alten Schulkomplexes zunächst unklar. Der Plan, das Gebäude als Lagerraum zu verpachten, wurde dank der Initiative des damaligen Gemeindebürgermeisters Franz-Josef Wacker sowie des Amtsvertreters und des HKV-Vorsitzenden Johannes Schmitz verhindert. In einer HKV-Vorstandssitzung wurden die Regularien für eine Anpachtung der alten Breidter Volksschule diskutiert und der Entwurf eines entsprechenden Vertrages beschlossen. Bei der Vorstandssitzung am 14. April 1967 lag die endgültige, von der Amtsverwaltung gebilligte Vertragsfassung vor. Mit diesem Akt begann für den gerade zwei Jahre jungen HKV eine neue, bedeutende Herausforderung, die er bis heute hervorragend gemeistert hat, die aber auch die Gemeinschaft mitunter bis an die Grenzen des Zumutbaren belastete.

 

Zunächst galt es, den ziemlich ramponierten Gebäudekomplex im wahrsten Sinne des Wortes wieder mit Leben zu erfüllen. Die Zusammenfassung der dringlichsten Arbeiten umfasste neun Mängelpunkte für die Außenanlagen und acht notwendige Eingriffe für die Innenräume. Kellerräume, Gerätehaus und Toilettenanlagen waren dabei noch nicht berücksichtigt. Die ehemalige Lehrerwohnung wurde als Domizil für einen Hausmeister vorgesehen.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde die Heimstätte des Heimat- und Kulturvereins Breidt in vorbildlicher Weise in technischer und gestalterischer Hinsicht auf dem neusten Stand gebracht und gehalten.


Quellenverzeichnis:

  • Bernhard Walterscheid-Müller, Die Schulen der Gemeine Lohmar, Band 5: Die Schule Breidt, 1987.

Der ältere (linke) Flügel der Karl-Schafhaus-Schule wurde 1847 erbaut. |Quelle: Hermann Josef Gerlach
Der ältere (linke) Flügel der Karl-Schafhaus-Schule wurde 1847 erbaut. |Quelle: Hermann Josef Gerlach
Die Erweiterung um den rechten Teil wurde 1899 wegen steigender Schülerzahlen erforderlich.|Quelle: Hermann Josef Gerlach
Die Erweiterung um den rechten Teil wurde 1899 wegen steigender Schülerzahlen erforderlich.|Quelle: Hermann Josef Gerlach
Die Schule erhielt Mitte der 70er Jahre einen weißen Anstrich|Quelle: Stefan Schmitz
Die Schule erhielt Mitte der 70er Jahre einen weißen Anstrich|Quelle: Stefan Schmitz
So sah die Schule im März 2007 aus|Quelle: Thomas Heyer
So sah die Schule im März 2007 aus|Quelle: Thomas Heyer
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden auf dem Festplatz (ehemaliger Schulgarten) einige Blockhütten zur Ausrichtung von Veranstaltungen|Quelle: Hermann Josef Gerlach
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden auf dem Festplatz (ehemaliger Schulgarten) einige Blockhütten zur Ausrichtung von Veranstaltungen|Quelle: Hermann Josef Gerlach

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